Autor: Alexandra Zaitseva
CAUSA FORMALIS – Raumstation 2020
Bussi riot
Das Projekt beinhaltet zwei Interventionen, eines im öffentlichen und eines im digitalen Raum. In den Straßen St. Petersburgs wurden insgesamt 17 aus Keramik gemachte „Flachplastiken“ aufgestellt. Die Aufstellorte wurden auf Instagram und auf einer Karte veröffentlicht. Gleichzeitig wurde ein Video auf den bekanntesten pornografischen Plattformen im Internet online gestellt. Der Titel des Videos ist „The great masturbatress“. Es ist ein künstlerischer Angriff und eine feministische Antwort auf die toxisch maskuline Welt der Massenpornographie.
www.bussiriot.org
Unreife Früchte des Volksverstandes
The work refers to the European tradition of vessel ceramics, to the ancient pre-Greek and Greek tradition of vase painting. The categories and rules for the appearance of ceramic vessels developed by Gottfried Semper in his book „The style“ (1863) are the starting point for thinking about the hierarchy of form aesthetics of European ceramic vessels. The work follows the formal lines established by Semper and transgresses them by stretching the handles to absurd lengths or covering the decorative features of the vessel with toilet graffiti. It is an anarchistic gesture within the strict structure of European historicism.
The title of the work is a quotation from a statement by Alexander Pushkin (1799-1837), the Russian poet, on toilet graffiti.
Jetzt schreiten sie alle
2018, Keramikobjekte auf Holz-Konstruktion ca. 60cm x 200cm x 180cm
Die Installation bezieht sich auf das bildhauerische Werk von Alberto Giacometti. Er versetzte einen Mann in den Zustand des Gehens, seine weiblichen Figuren sind jedoch fast immer passiv und im Zustand des Stehens eingefroren. Die Installation ist die Korrektur dieser Begebenheit, eine Anpassung an die perspektive der anderen Zeit.
The great masturbatress
2019, 1:14 min, DCP/h264
Director: Alexandra Zaitseva
Camera: Lars Kollros
Screenings:
Parallel Vienna 2021
Pornfilmfestival 2020
Satyrs and Maenads: the Athens Porn Film Festival 2020
Parallel Vienna 2019
Gallery 2.04, St. Petersburg
The video is a pornographic satire — was uploaded to the largest porn-sites under the title „The great masturbatress“. This is an attack and a feminist answer of the artist to the toxic masculinity of mass pornography.
Traginervische Geschichten
von Roman Spieß und Sascha A. Zaitseva
Traginervische Geschichten ist eine Arbeit, die stark von Michail Bulgakows
Meister und Margarita inspiriert ist. Auf den 21 Armen des keramischen Leuchters spielt sich ein Fest ab; der Gastgeber ist der teuflische Wolland, eine Figur aus dem Roman. Einzig, die Szenerie spielt sich, nicht wie bei Bulgakow, in Moskau sondern in Wien ab, und die eingeladenen Personen sind von Romaschka (Roman Spieß und Sascha A. Zatseva) frei erwählt.
Der zylindrische Mittelteil des Lusters, auf welchem die Arme fixiert sind, ist voll mit Wiener Szenerien bespielt. Wenn man genauer hinsieht, entdeckt man eine „Prater-Sensation“, die Venediger Au oder fingernagelgroße Wiener und Wienerinnen. Der Zylinder ist wie ein Liftschacht, durch den man auf die drei Ebenen des Leuchters gelangen kann.
Auf der mittleren Ebene spielt sich das Fest ab, dessen Patrone der russische Sänger Viktor Tsoy, François Villon und Bacchus sind. Ihre Köpfe tauchen wie Gallionsfiguren auf den Rosetten der Arme auf. Unter den Eingeladenen finden sich die unterschiedlichsten Charaktere. Die treuen Begleiter des Wollands, der Kater Begemot und die schöne Gella verlassen kurz die Seiten des Romans Meister und Margarita, um auf dem Leuchter Unfug zu treiben.
I am Europe
I am Europe (2018, Baumwollteppich, Keramik, ca. 150x210cm)
Im digitalen Raum kann jede*r ohne seinen privaten Raum zu verlassen, zeitunabhängig an den öffentlichen Diskursen teilnehmen. Die Agora, welche Hannah Arendt als den Platz des politische Austauschs
und als die Voraussetzung für die Demokratie markierte, hat sich in den virtuellen Raum verlagert. Dort existiert kein Öffentliches und kein Privates mehr. Die Nachrichten werden wie von unsichtbaren Männchen in sekundenschnelle hin und her getragen.
Rien ne va plus
2019, Keramik ca. 15×15 cm und 25x25cm
Die sexuelle Identität als Spiel. Das Spiel hat eine Grenzen: Rien ne va plus!