Halunke und Engel

Keramik-Comik
2007 – Ramaschka  – Alexandra Zaitseva/Roman Spieß

Die Arbeit bezieht sich auf das Lied der russischen Rockband Nautilus Pompilius. In dem Song geht es um einen Engel, dessen Schwäche – die Glücksspielsucht – von einem Halunken immer wieder ausgenutzt wird. Außer den beiden Protagonisten spielt der Himmel eine wichtige Rolle: er schaut dem Geschehen zu, ohne ein Urteil abzugeben und ist weder traurig noch froh über das Beobachtete.
Die Arbeit verbildlicht ein fiktives Gespräch zwischen Henri de Toulouse-Lautrec und Daniil Charms. Im einem der Fenster sieht man sie an jenem Tisch sitzend, auf welchem sich die „Engel – Halunke“ Szenerie abspielt: jene, in der Charms dem Engel seinen, gegen den Halunken verspielten Flügel immer wieder zurückreicht. Die beiden Herren übernehmen sozusagen die Rolle des Himmels, lassen die Geschichte unendlich lang abspielen.
Im „Moralzimmerchen“ (letztes Fenster) herrscht Leere. Der Halunke bleibt immer ein Halunke und der Engel wird immer über den Himmel fliegen wird. Nach dem Prinzip eines jeden Märchens: der Drache wird erstochen, die Prinzessin heiratet den Prinzen…

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Ein handgewebter Zopfroman

Brunnen aus Keramik/Eisen, ca. 180x60cm, Diplom 2005

Der Begriff Handgewebter Zopfroman ist einem Vers aus dem Roman Eugen Onegin von A. S. Puschkin, einem der wichtigsten russischen Dichter des 19. Jahrhunderts, entnommen. Das Objekt besteht aus sieben Teekannen, die aufeinander gestapelt sind. Nach oben hin werden die Kannen immer kleiner, nach dem Prinzip der russischen Puppe Matrjoschka. Durch die Gefäße fließt eine duftende Flüssigkeit, bis sie schließlich in einer Tasse ankommt. Mit den an der Unterseite angebrachten Keramikbeinen erinnert die gesamte Komposition an eine sitzende Frau. Auch gibt es gewisse Verwandtschaft mit einem Samowar, auf dessen Außenwänden Geschichten modelliert sind. Es könnten jene sein, die während eines Abends, bei einer Tasse Tee, erzählt werden. Man spricht über Russland, über Menschen, die dort leben und auch über jene, die weggegangen sind. Ganz oben, an der Spitze des Kunstwerkes, sitzt der Märchenkönig Aladin – quasi als Schutzengel, und alles steht in seinem Zeichen. Die Inhalte dieser zum Teil realen aber auch ausgedachten Geschichten sind durcheinander geworfen und ineinander verflochten – eben ein Handgewebter Zopfroman.

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